Selbsthass! … wirklich? Ich?

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Hallo.

Selbsthass. Ich finde es klingt so hart und soo böse. Sich selbst hassen, sich selbst verabscheuen, sich selbst verletzen und ablehnen. Das verbinde ich mit dem Wort, wenn ich daran denke. Man kann es gut reden und immer irgendeine logische Erklärung und Ausrede finden, warum bestimmte sich selbst schadende Verhaltensweisen doch irgendwie gut sind, aber nein, eigentlich machen wir uns dann auch nur selbst etwas vor, glaube ich… Selbsthass ist nichts Schönes und Erstrebenswertes, vielmehr schleppt es so eine tiefe Traurigkeit und Verletzlichkeit mit sich… an sich kein schönes Thema, aber genauso wie positive und freudige Seiten, gibt es im Leben auch einen Platz für dieses Thema. Der eine kennt es mehr, der andere weniger und manch einer möchte es am Liebsten weit weg schieben…

Ich habe mich gefragt, woher dieser Selbsthass kommt und inwiefern er unser Leben unbewusst beeinflusst. Meine Gedanken dazu möchte ich gern mit dir teilen.

Viele Verhaltensweisen haben wir sehr früh in unserem Leben gelernt; sei es, weil Andere es genauso gemacht haben, weil die Eltern oder Lehrer, Erzieher, Freunde,… gesagt haben, so und so geht das oder weil wir es einfach so ausprobiert haben. Auf jeden Fall haben wir gelernt, die Dinge zu machen, wie wir sie machen. Da es in den meisten Situationen immer funktionierte, haben wir nie angefangen, zu hinterfragen, ob das, was wir tun, optimal ist und welcher BEWEGgrund wirklich dahinter steckt. Wir haben also angefangen, uns in unserem Umfeld zu verhalten und dieses hat automatisch angefangen, auf uns zu reagieren. Die Reaktionen haben wir kennengelernt und sie sind, wie unser Verhalten, ebenfalls zur Gewohnheit geworden. Da sind wir nun, in unserem gewohnten Umfeld, so, wie wir sind; so wie wir es zu denken und handeln gelernt haben. Und so läuft das Ganze… wir strahlen dabei das aus, was wir tun und denken und ziehen so immer wieder diese Situationen und Dinge in unser Leben.

Läuft. …

Jetzt stellt sich dir als Leser vielleicht die Frage,.. ok ja, kann sein, aber was ist daran falsch, und was hat das mit Selbsthass zu tun? Läuft doch… Ja, da hast du recht… in erster Linie ist daran Nichts schlecht, es läuft ja so, wie es läuft. Aber macht es uns glücklich? Lässt es uns wirklich lebendig fühlen? Ich habe auch Jahre lang so gelebt und ja, es lief. Die Menschen wissen, wie sie mit dir umzugehen haben und du weißt es bei ihnen, automatisch, unbewusst. Doch ich musste für mich feststellen, dass das so nur das halbe Leben ist; dass es da noch mehr gibt; dass das nicht so das Wahre ist; dass das nicht alles gewesen sein kann.

Diese Festplatte dort oben, unser Gehirn lässt sich uploaden, es lässt sich mehr Bewusstsein reinbringen, es lässt sich Liebe und Freude und Leben reinbringen …einfach Bewegung und Veränderung, was das Leben ja nun mal ist.

Alles verändert sich ständig und nichts ist morgen so, wie es gestern war… oder?

Ok, ich schweife ab. Zurück zum Selbsthass!

Wir haben also diese Festplatte, unser Gehirn, auf der alle Informationen, alle Verhaltensweisen und Gedankenmuster, gespeichert sind. Wir sind in unserem Alltag und leben da so vor uns hin. Wir treffen tagtäglich Entscheidungen, die meisten davon unbewusst, aus Gewohnheit eben. Und jetzt sind wir am entscheidenden Punkt.

Wonach treffen wir diese Entscheidungen, was bildet die Grundlage dafür?

Tun wir es aus finanziellen, wirtschaftlichen, praktischen Aspekten, also rein rationalen Konstrukten, die wir irgendwo von außen haben ODER tun wir es aus Freude, Liebe und Begeisterung? Ich musste bei mir feststellen, dass ich den Großteil meiner Entscheidungen mein gesamtes Leben lang NICHT aus Freude, Liebe und Begeisterung getroffen habe; dass viele meiner Entscheidungen unbewusst und gewohnt waren, weil Andere es so wollten, weil Sorgen mich lenkten oder weil ich es nicht besser WUSSTE. Schlechte Gedanken führen zu schlechten Gefühlen, führen zu einem verminderten Wohlbefinden, welches sich wiederum auf das gewohnte Alltagsleben auswirkt… bis es irgendwann einfach normal für uns ist. Und weil wir es nicht anders kennen und der Mensch ein Gewohnheitstier ist, ist es eben so, dass wir in so einem Fall glauben, die Welt müsste so sein… ist sie ja auch irgendwie. Und es war ja schon immer so, viele viele Jahre. Das ist einerseits verständlich, andererseits macht mich das auch irgendwie traurig. Wurden wir dafür geboren?

Häää? Wovon redet sie? Worauf will sie hinaus?! Selbsthass?

Ich frage dich: Bist du glücklich? Fühlst du dich lebendig? Freudig?

Wenn wir Entscheidungen treffen und unsere Handlungen zum Großteil aus rein rationalen Gründen, also ohne viel Selbstwertgefühl und Selbstliebe, resultieren, dann ist klar, dass unser Verhalten nicht für uns, sondern eher gegen uns gerichtet ist. Und hier könnten wir schon vom Selbsthass sprechen. Vielleicht klingt das etwas sehr drastisch, sehr hart und wir könnten es auch lieber Selbstvernachlässigung (gibts das Wort überhaupt?) oder Selbstverleugnung nennen, aber naja, es ist eben irgendwie eine Form von Selbstsabotage. Und unterm Strich tun wir uns damit nichts Gutes!

Wir treffen also viele Entscheidungen, die nicht wirklich für uns sprechen; bei denen keine Verbindung zu unserem inneren Wohlbefinden besteht. Oder vielleicht in sofern, dass wir Streit und Konfrontation vermeiden, dass wir Schläge vermeiden, dass wir Alleinsein vermeiden.. also wir uns so verhalten, dass eine schlimme, schmerzhafte Reaktion ausbleibt… Das kann gut sein, da wir früher abhängig von unseren Eltern waren. Und irgendwie wollten wir überleben. Und wie siehts heute aus? Heute sind meist leider viele tiefe Überbleibsel vorhanden, die uns und unser Leben stark beeinflussen.

Aber soll das alles sein? Immer nur an der Grenze kratzen, um zu überleben und Schmerz zu vermeiden? Tut es nicht trotzdem weh? So innerlich?

Was würde nun passieren, wenn wir unsere Entscheidungen auf einer anderen Grundlage treffen? Wenn wir uns für gute Dinge, wie Dinge, die uns Freude bereiten und gut tun, bewusst entscheiden und sie so in unser Leben bringen?

… wenn wir Entscheidungen treffen würden, die sich richtig gut anfühlen, die auf der Grundlage beruhen, dass wir es verdient haben; dass wir geliebt werden; dass wir gut sind, wie wir sind; dass wir Glück und Liebe auch ohne Bedingungen erfahren dürften. Und was wäre, wenn diese Entscheidungen uns zu mehr Glück, Liebe und Freude in unserem Leben führen würden?

Klingt zu schön, um wahr zu sein, oder? Aber ja, es ist möglich, es ist machbar! Das Leben ist schön! Und es kann einfach sein. Ja, so sollte es sein. Ich habe das erlebt und ich möchte nicht wieder zurück. Ich kenne die Schattenseiten und ich habe das Leben auch von seiner wunderschönen Seite kennenlernen dürfen. Deswegen kann ich das hier so schreiben und möchte darauf aufmerksam machen. Viel zu oft leiden wir, obwohl wir es gar nicht verdient haben!

Ich möchte dich hier nicht angreifen, dir etwas vorwerfen oder abwerten, sondern ich möchte dich wachrütteln! Ich möchte einen Punkt in dir berühren, der vielleicht schon lange gehört werden möchte. Einer, der bisher vielleicht noch etwas zu kurz gekommen ist, weil es bis jetzt nicht möglich war, tiefer zu gehen. Nimm es also nicht persönlich, sondern schau hin, welcher Teil da in dir vielleicht in Resonanz geht.

Und falls du denkst, ja, da ist schon irgendwie etwas dran, aber WIE geht das? Wie kann ich die Selbstsabotage beenden, dann bleib dran und freu dich auf die folgenden Artikel oder schau dir schon einmal diesen hier an.

Das Leben ist mehr als Schwarz und Weiß; es ist viel mehr der Rest der Farbpalette mit seinen vielen unglaublich kleinen Abstufungen der einzelnen Nuancen.

Lasst uns Farben kreieren, die noch nie zuvor ein Mensch gesehen hat. Lasst uns leben!

Lasst uns über die Farbpalette hüpfen, indem wir bewusste und liebevolle Entscheidungen für uns und unser Leben treffen!

Hast du Lust?

Alles Liebe, Nadin

P.S. Auf welcher Grundlage triffst du deine Entscheidungen? Gehst du bewusst nach Wohlbefinden oder hängst du noch in der alten, kleinen Gewohnheit fest?

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